Sehr geehrte Damen und Herren!
Gute Ideen, Visionen oder Innovationen, die bei den Bürgern Akzeptanz finden, habe ich mir erhofft.
Meine Eindrücke zum Innenstadtkonzept Jever sind aber eher kritischer Natur.
Während man beim Wasser- und Klimamanagement fundierte, logisch nachvollziehbare Vorschläge erarbeitet hat, wurde beim Verkehrsmanagement einiges an den Haaren herbeigezogen. Beim Kfz-Verkehr hat man Anzahl, Verweildauer und Herkunft der Besucher ermittelt. Für den Radverkehr wurden aber keine Zahlen ermittelt. Trotzdem leitet man ab, dass man Fahrradgaragen bräuchte und vergleicht die Stadt Jever mit Kommunen, wie Oranienburg und Eberswalde, beides Städte mit über 42.000 Einwohnern im Einzugsgebiet der Millionenstadt Berlin. Das Ganze hat den Eindruck von „Copy und Paste“.
Auch die technische Umsetzung der Online-Bürgerbeteiligung ließ zu wünschen übrig. Die bereitgestellten Karten wurden beim Zoomen unscharf, schon abgearbeitete Punkte wurden nicht kenntlich gemacht. Besonders zu kritisieren waren die erläuternden Texte, die für jemanden, der nicht bei der Präsenzveranstaltung anwesend war, kaum brauchbar waren. Fotos zur Veranschaulichung fehlten gänzlich.
Konstruktive Vorschläge von Bürgern aus der Präsenzveranstaltung finden sich weder in der Online-Beteiligung noch in den vorliegenden Dokumenten wieder. So wurde z.B. vorgeschlagen bei Informationstafeln der Sehenswürdigkeiten diese mit einem QR-Code für weitergehende Informationen zu ergänzen und außerdem eine digitale Sehenswürdigkeiten-Karte zu erstellen. Eine zweite Idee, kostenlose Parkplätze mit Entfernungsangabe zur Innenstadt auszuweisen, um die Touristen aus der Zentralstadt herauszuhalten, findet sich ebenso in den Vorschlägen nicht wieder.
Insgesamt ist das Ganze ziemlich unausgegoren und ideenlos und von der beauftragten Firma recht lieblos und planlos durchgeführt.
Wirklich zündende, elementare und innovative Ideen, wie man z.B. die Verbindung zwischen Neue Str./Schlachtstr. und Wangerstr./Kirchplatz herstellen kann, fehlen gänzlich.
